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Wir über uns

Die Glaubenskrise einer tief gespaltenen Christenheit kann kein Mensch heutzutage leugnen, weder die Bischöfe der vorreformatorischen Gemeinschaften, noch die Verantwortlichen der nachreformatorischen Bekenntnisse. Zweifel, Sonderlehren und menschliche Vorstellungen von Gott und Kirche, gepaart mit einem trügerischen Zeitgeist, machen uns Christen weltweit unglaubwürdig. Die christliche Spiritualität unseres geistlichen Lebens wird durch einen stetigen Glaubensverfall auch dort verkannt, wo sich manche Mitchristen ohne Glauben und Hoffnung eher aus der eigenen familiären Tradition noch zur kirchlichen Gemeinschaft bekennen. Beides, Glaubensmangel und die Unbeständigkeit der spirituellen Andacht tragen als Frucht den Abfall von der Kirche und die Verdunkelung der frohen Botschaft Jesu Christi, nämlich die Frucht der Abwertung unsres Glaubens. Die Tendenz, uns Christen zu marginalisieren, ist nicht unbedingt die Folge eines weltlichen Unglaubens – vielmehr ist die Glaubensschwäche der gespaltenen Christenheit für den Haß auf uns Christgläubige und auf alles, was christlich ist, ursächlich.

Es war keineswegs menschliche Trauer, die uns antrieb, zusammenzukommen und geistliche Ämter anzunehmen, um dem erwähnten Zustand entgegen zu wirken – neben allen hochgebildeten Theologen und Verantwortlichen in Staat und Kirche wäre dies anmaßend. Immerhin bestehen manche christliche Institutionen und Ämter seit Jahrhunderten, gar seit Jahrtausenden. Außerdem bestehen so viele Gemeinschaften und Konfessionen gerade auf ihrer eigenen Erkenntnis, was Glaube ist und welche Zukunft der Christenheit anzustreben sei. Dieses Aufgebot ist vielfältig und nahezu zahllos, so dass wir daneben lediglich die Unglaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses weiter vertieft hätten.

Auch sind wir nicht die einzigen, welche unter den Trennungen der Kirche und den Mängeln der christlichen Spiritualität gelitten haben. Schon vor 2 Jahrhunderten gab es die Katholisch-apostolischen Gemeinden, welche sich zur gesamten Kirche, zur Vollzahl der Getauften bekannt und ihr ganzes Leben der Wiederherstellung der Einheit und der Herrlichkeit des christlichen Glaubens gewidmet haben, ohne dabei neue Wahrheiten erkannt zu haben, auch keine neue Konfession bildend, sondern das Ursprüngliche des geweihten und vollendeten Lebens zu verkündigen. Die Anzahl der Bewegungen und Gemeinschaften, die sich redlich ökumenisch engagieren hat auch in unseren Tagen zugenommen – viele beten und leben für die Einheit der Kirche, sehr viele.

Im Gottesdienst und Gebet haben wir eine Erfahrung gemacht, aus welcher zwar keine neue „Kirche“ entstand, aber ein aus seinem Geist gefestigtes Altarbündnis. Da lernten wir, dass uns keineswegs die Aufgabe obliegt, die Existenz Gottes zu beweisen. Gott handelt selber – aufgrund seiner Erscheinung und seines Wirkens ist das Christentum entstanden, und nicht aus der Erkenntnis, dass es Ihn gibt. Auch wollen wir keine Werbung für Ihn machen. Unser Gott ist kein Vorsitzender der Engelwelt, den man zur Beherrschung des Alls wählen oder abwählen kann! Seine majestätische Herrschaft ist sowohl anfangslos als auch endlos – und doch ist er als König kein tyrannischer Beherrscher. Seine königliche Macht hat Er gesetzlich geordnet und den Menschen die souveräne Stellung geschenkt, damit wir über uns, über unsere geistigen und materiellen Besitztümer allein in Freiheit verfügen können. Wer das göttliche Recht beachtet und Gott sucht, derselbe findet Ihn und das Leben in Fülle, auch das ewige Leben in der leiblichen Auferstehung. Wer sich dem göttlichen Recht entzieht, indem er seine volle Freiheit auslebt, beraubt sich selbst der Erfahrung und der Erkenntnis Gottes – ihm verbleibt dieses eine vergängliche Leben und eine fragwürdige Zukunft nach dem Tod.

Gottes Liebe geht jedoch weiter, als unsere Vorstellung reicht – seine Absicht ist es, alle Menschen mit einem Leben des Glücks und der Ewigkeit zu bescheren. Zu diesem Zweck stiftete er dem Menschengeschlecht die Kirche, die Vollzahl der Gemeinschaft aller Geheiligten, um sie zu einem Geheimnis (Sakrament) seiner Heilsabsicht zu bilden, gegründet auf dem Amt der Apostel und der Propheten – der Grundstein und das Haupt des ganzen Baus ist aber Jesus Christus.

Wie zuvor, wirkt Er weiterhin, auch heute – seine Erscheinung ist Bestandteil seines Handelns. Als der Christenverfolger Saulus einer hellen Erscheinung Christi begegnete, änderte er sein Leben und wurde gläubig. Auch in unseren Tagen will Gott der Krise des Glaubens und der Kirche selbst begegnen, aber nicht mit neuen Mitteln oder neuen „Kirchen“. Seine Absicht, die wir Ratschluß nennen, ist es, alle Christen zu einer jungfräulichen Gemeinschaft zu einen, makellos und rein. Dazu erscheint Er sowohl geistlich, aber auch in physischer Wirklichkeit. Sein Zeugnis, der Geist prophetischer Rede, sowohl in der heiligen Bibel, aber auch in unseren Gottesdiensten, erreichte und formte uns zu einer katholischen Gemeinschaft seiner Anbeter. Sein Heiliger Geist schenkte uns Ämter und Ordnungen, welche fähig sind, nicht nur Ihm zu begegnen, sondern ebenso jenen zur Seite zu stehen, welche eine Gotteserfahrung machen. Denn solche will der HErr mit der Vollkraft seines Evangeliums begaben, damit sie im göttlichen Werk der Erneuerung des Glaubens und der Kirche ihren Beitrag leisten.

Als Saulus Jesus begegnete, ging er nicht los, als ein Zeuge dieser Erscheinung in der Welt zu predigen. Christus sandte ihn zu einem Priester seiner Kirche, damit der spätere 13. Apostel Paulus die Sakramente empfange, damit er nicht mehr verblendet sei, sondern sehe. Zwar gibt es kirchliche Gemeinschaften, welche die Erscheinung Christi in Visionen prüfen – niemand will aber glauben, dass Jesus leiblich vor seiner herrlichen Wiederkunft irgendjemandem erscheinen, geschweige denn die apostolische Gabe der Vollkraft verleihen möchte. Selbst die Tatsache, dass der HErr nach seiner Himmelfahrt dem Saulus erschien, wird als Traum oder gar Legende abgetan.

Doch uns ergriff der Geist, weckte in uns die Liebe zur Kirche in allen ihren Teilen, auch wenn viele glaubensschwach sind. In den Schwachen und Kranken sehen wir die einst vom HErrn Versammelten, welchen die Treue und Liebe Gottes verheißen war, wieder heil, stark und gesund zu werden. Um ihnen auf die Weise Gottes zu dienen, in aller Demut und Freimut, haben wir den göttlichen Ruf angenommen, begegnen Ihm und einander im Gottesdienst und im alltäglichen Leben, indem wir diese Gemeinschaft pflegen und auf die Erscheinung harren, die allen Christen verheißenen wurde.

 

 

 

Wir haben einen Altar,

von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelt dienen. Denn die Körper der Tiere, deren Blut vom Hohenpriester zur Sühnung der Sünde in das Heiligtum gebracht wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Deshalb hat auch Jesus, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. Laßt uns also zu ihm vor das Lager hinaus ziehen und seine Schmach auf uns nehmen. Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige. Durch ihn also laßt uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen.

Hebr. 13, 10 - 15

 

 

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