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Evangelistisch | Beitrag

Ratschluss und Schicksal

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Der Ratschluss Gottes mit den Menschen darf jedoch nicht schicksalhaft verstanden werden, als ob wir selbst nur Marionetten in einem großen Spiel wären und unser Leben in allen Einzelheiten schon festgelegt wäre. An der Art und Weise, wie wir erschaffen sind, wo und in welcher Zeit wir leben, können wir nichts ändern, das müssen wir als gegeben hinnehmen. Trotzdem hat jeder Mensch in seinem Leben einen Freiraum, innerhalb dessen er sich entscheiden kann, was er tun will und wofür er auch selbst verantwortlich ist, entsprechen dem Zustand, in dem erlebt. Die Heiden nach dem Maßstab ihres Gewissens, (Röm. 2, 14 – 15) die Israeliten nach dem Gesetz (Röm. 2, 12) und die Christen nach dem Maßstab der Liebe Christi. (Mt. 22, 36-40; Röm. 13, 8-10; Lev. 19, 18; Dt. 6, 4-5) Von jedem aber, dem viel gegeben ist, wird viel gefordert werden, und wem man vieles anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen. (Lk 12, 48)

Der Mensch ist zum Gottesebenbild erschaffen und wurde mit einem freien Willen begabt, einschließlich der Möglichkeit, dass dieser freie Wille sich gegen seinen Schöpfer richtet, was im Sündenfall auch geschah und zu diesem Zustand führt, unter dem wir auch heute noch leiden müssen. (Röm. 5, 12; 1.Kor. 15, 22; Gen. 3) Gott will jedoch nicht, dass wir Menschen sterben, sondern dass wir leben, (Hes. 33, 11) Er will uns lossprechen von unserer Schuld, (Eph. 1,7; Kol. 1, 14) befreien aus diesem Zustand (Ps. 103, 1-6; Gal. 1, 3-4) und heil werden lassen in seiner Gegenwart. (Off. 21, 3-5; Ps. 103, 11-17; Jes. 49, 6; 2. Ptr. 1, 11; 1.Joh. 3,2) HErr, was ist doch der Mensch, dass du seiner dich annimmst! Das Menschenkind, dass du seiner gedenkst! Es gleicht der Mensch dem Hauche der Luft, wie Schatten gehen dahin seine Tage. (Ps. 144, 3-4)

In dieser Welt endet jedes Leben mit dem leiblichen Tod, dessen Schrecken ein Vorgeschmack auf den ewigen Tod ist. (Ps. 89, 49; Off. 20, 6.14-15) Alles ist der Vergänglichkeit unterworfen und dieser Macht des Todes scheinen wir ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich von dem Leib dieses Todes befreien? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn, (Röm 7,24.25) der alle die erlöst, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben lang in  Knechtschaft gehalten wurden. (Heb. 2, 15)

Gott will in seinem Ratschluss den Menschen ganz und gar freimachen von allem Bösen und der Vergänglichkeit, als letzter Feind wird der Tod vernichtet. (1.Kor. 15,26) Das ist das Ziel des göttlichen Ratschlusses, und der HErr will mit Hilfe der Menschen diesen Ratschluss ausführen und die endgültige Befreiung und Erlösung von Mensch und Schöpfung vollbringen. (Jes. 65,17; Röm. 8,18-23; 2.Pet. 3,13; Off. 21,1)

Im göttlichen Ratschluss ist das Leben des Menschen nicht schicksalhaft festgelegt.

Der Mensch soll leben, nicht sterben.

 

 

Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung unter dem Titel

Der göttliche Ratschluß

In der heutigen Welt, in der es so viele verschiedene Ansichten und Meinungen über die Entstehung und den Sinn unserer menschlichen Existenz gibt, und in der so viel Unwahrheit und Ungerechtigkeit vorhanden ist, stellen sich viele Menschen die Frage, warum Gott dies alles zulässt, bzw. wird der Zustand dieser Welt als Argument dafür benützt, dass es keinen gerechten Gott gibt. Die Vorstellung, dass es einen göttlichen Ratschluss gibt, der dies alles beinhaltet und zulässt, ist unter den Menschen und auch innerhalb der Abteilungen der Kirche nur noch teilweise oder gar nicht mehr vorhanden. Und doch ist gerade die Existenz und das Verständnis für den göttlichen Ratschluss eine Voraussetzung dafür, die Heilstat Gottes in Jesus Christus und die eigene Berufung als Glied der Kirche Jesu Christi zu erkennen.

 

 

 

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