Der Bibel begegnen wir auf unterschiedlichen Wegen. So greifen wir nach der Hl. Schrift, um etwas nachzulesen, uns auf einen eucharistischen Dienst einzustellen, nach einem Tagesdienst nachzudenken oder den Durst nach diesem lebendigen Wasser zu stillen. Eine Besonderheit ist es, wenn irgendeinem von uns die Zeit gegönnt ist, einen Tag mit dem HErrn zu verbringen und es sich dabei nicht unbedingt um den HErrentag, um den Wochentag der Auferstehung Jesu, unseres HErrn handelt, an welchem wir sowieso versuchen immer mit unserem Heiland beim Brot und beim Kelch des Neuen Bundes einszusein.
Einen einfachen Tag in Gebet und Nachsinnen mit Gott zu verbringen, bedeutet einen eigenen Arbeitstag zum persönlichen Festtag zu verwandeln. Wir pflegen ja den kirchlichen Alltag mit einer Morgen- und Abendfeier zu verbinden. Beide Gottesdienste, ob in häuslicher Andacht oder in kirchlicher Gebetszeit oder gar als Morgen- und Abenddienst, sind immer ein Ausdruck unsrer Sehnsucht nach Gott. Ihn wollen wir sehen, erfahren und schließlich erkennen und mit Ihm sein auf ewig.
Deshalb bedeutet so ein privates Fest, dass wir in die älteste Form der Zusammenkunft mit Gott und den Nächsten treten, in die Tagesliturgie. In derselben haben vor uns Christen auch die Hebräer – ebenso wie wir, als mit Gott Verbündete – ihr allgemeines Priestertum ausgeübt. Es ist die Liturgie, der Altardienst, in welchem wir uns vor Gott anbetend neigen, und im geistlichen Opferdienst zu einer Gemeinschaft im Licht gelangen. So verbindet uns die Kraft des Geistes zu einer Einheit mit unserem Heiligen Vater – und als Leib Christi auch untereinander, – um sodann im Geist des Gebets und der Hingabe die Worte der Heiligen Schriften wahrzunehmen und zu verstehen.
Das Herz füllt sich durch die Lectio divina (Göttliche Lesung) mit dem Feuer der göttlichen Natur, welches nicht nur andächtig macht, sondern demütig und friedfertig, damit uns der Segen des ganzen Tages nach den Kantika, Psalmen, Gebeten und Hymnen wie eine Himmelserfahrung geläutert und geheiligt dem einfachen Alltag übergibt.
Gerne verbeugen wir uns in der Anbetung vor unserem Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, nehmen diese herbstliche Zeit des Quatembers als Fürbitte für uns und alle allgemeinen Priester wahr, und begeben uns in den Alltag mit dem Abschluss unserer regelmäßigen Anbetung, mit den einfachen liturgischen Worten: „Wie es war im Anfang, so jetzt und allezeit, in Ewigkeit. Amen.“
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