Portal | Meldung

Die Weihnacht des Heiligen

Dienerinnen und Diener der Kirche



Als Mose vor über 4000 Jahren den Messias ankündigte – Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. Der HErr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen... (Deut. 18, 15f ), konnte man sich wohl nicht vorstellen, dass der verheißene Prophet, welcher als Erfüllung von allem gelten soll, nach seiner Geburt in eine Krippe gelegt werden sollte...

Die messianische Verheißung stärkte die hebräische Erwartung des Friedens und der Vollendung. Nicht erst die babylonische Verschleppung, bereits die Zerstörung Jerusalems ist ein Inhalt dessen, was ihren Glauben bildete. Auch für uns gilt, wie nach ihrem Verständnis, die Verheißung der Auferstehung der Gerechten und der Wiederkehr der Herrlichkeit Gottes nach Zion – als ein göttliche Werk. In jeder jüdischen Amida wird täglich zweimal und am Schabbat dreimal der Rückkehr des Königtums nach Zion gedacht und Gott dafür gepriesen. In diesem Punkt des Glaubens glauben auch wir dasselbe, – an die verheißene Rückkehr, an die Parusie Jesu Christi. Denn er war da und kommt wieder.

Dass die Krippe ein besonderes Zeugnis einer solchen Verheißung ist, ist den meisten Christen fremd. Manche betrachten die Krippe als die Annahme der Armut Gottes in unserer Welt. Wiederum andere betrachten die Krippe als ein Ausdruck der Bereitschaft der Familie Jesu, Demut auszuleben. Für die Vielen aber ist der Christtag ein Brauch, welcher die Familien zusammenführt. Alle diese Meinungen mögen nicht falsch sein, aber mit dem Glauben haben sie eigentlich nichts zu tun.

Nicht nur die mosaische Ankündigung bezeugt das Kommen des Messias, sondern vor allem jeder Gottesdienst, welchen Mose in der Stiftshütte eingeführt hatte. Es waren Opfer, welche ein Geheimnis in sich bargen. Wie alles im hebräischen Verständnis, so wies auch die Liturgie der Stiftshütte auf die Vollendung hin.

Der wahre Schmuck der Krippe ist Jesus Christus, Emanuel, der in der Menschwerdung auch sterblich offenbar wurde. Und diese Sterblichkeit deutete Heil und Erlösung an. Denn der an das Kreuz Erhobene zog alle mit sich in die Höhe der Auferstehung und des Neuen Lebens. Er ist das Lamm, welches in seiner priesterlichen Fürbitten die Verdienste seines Todes und seiner Auferstehung darstellt. Er ist das Lamm, welches die Sünde der Welt trug – und als das Sündopfer dieselben auslöschte. Nicht wie in der Stiftshütte allein für das gläubige Volk, sondern kraft seiner Gottheit für das ganze All. Und das verkündet die Krippe in Betlehem (Haus des Brotes) – das Brot des Hochzeitsmahl des Lammes ist wirklich das Brot des Himmelreichs, das Brot des göttlichen Hauses.

Somit ist auch die Nacht dieses Ereignisses eine Weihe derer, die das Sündopfer des Opferlammes in der Krippe erkennen und ihren HErrn und Erlöser anbeten. Zugleich eint die Krippe mit der heiligen Familie die Himmel mit der Erde und verkündet – Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen guten Willens!

Christus ist geboren!

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!


24. 12. 2025

Zum Portal

 

 

 

Gebet am Heiligabend

O allmächtiger Gott, wir bitten Dich, wie Du uns Gnade verliehen, Deinen Sohn, unsern HErrn Jesum Christum zu verehren und seine Geburt zu feiern; gewähre uns, daß wir stets im Glauben und in allen guten Werken ausharren, bis Er kommt, die Welt zu beherrschen, der da mit Dir im Heiligen Geiste ein Gott ist, hochgerühmt in Ewigkeit. Amen.

 

 

 

 

Zum Portal