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Prophetisch | Beitrag

Prophetenworte

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Zur Heiligkeit des Hauses Gottes gehört die lebendige Prophetie. Auch wenn uns unsere Gedanken an Jesum fesseln und die Verwandlung unseres Lebens von Gott überzeugt  –  besonders dann erfahren wir die Nähe Christi, wenn das Wort der Weissagung ausgesprochen wird. Die Prophetenworte vertiefen jeden Gottesdienst und lassen uns das göttliche Geheimnis aufs Neue begreifen.

Wenn wir in der heiligen Liturgie die biblischen Worte vor dem HErrn lesen – die ausgesonderten Weissagungen, welche jederzeit gültig sind, und wenn wir bei einer solchen Vorlesung das göttliche Wort vor dem HErrn als sein heiliges Zeugnis einem Speisopfer gleich vorlesen, erleben wir als Antwort eine Speisung in den prophetischen Äußerungen. Der liturgische Vortrag ist dabei wichtig, um seine Worte Ihm mit reinem Geist darzubringen, welcher die Sehnsucht nach seinem Unterricht erweckt. Der Geist der Anbetung ist es, der das Schriftzeugnis in der Darbringung ehrt, damit nicht wir, oder unser Geist das Zeugnis deutet, sondern Sein Heiliger Geist. Dergleichen ist der Geist der Anbetung, welcher die prophetische Rede vernimmt – ein Geist, welcher zuhört und nicht deutet, welcher sich in der Hoffnung ernährt und noch nicht verdaut. Die Weissagungen sind jener Speise gleich, welche einst in der Wüste täglich neu gegeben war, das himmlische Brot, welches nur an einem Tag nahrhaft war und am nächsten verdarb. Im geistlichen Vorbild gab es daraus jedoch zwei unterschiedliche Sammlungen – jene für das Wochenende und jene für die Aussonderung der Bundeslade. In der Bundeslade verdarb das Manna nicht – als ein Zeugnis der heiligen Worte der Schrift, welche als Weissagung immer gelten. Das Manna für den Ruhetag hingegen blieb nur 2 Tage unverdorben. Diesem verderblichen Manna gleich sind die prophetischen Äußerungen, die wir einem Wüstengang gleich auf unserem Weg erfahren – die für den Tag erbaulichen und die für unser Amtswerk des Ruhetags erforderlichen. So sehen wir in seinem Licht das Licht, aus seinem Spruch begreifen wir das vorgelesene Wort und erlangen die Fähigkeit, das Geheimnis wahrzunehmen und im geistlichen Ereignis Gott zu begegnen. Es mag sein, daß uns dabei der Sinn der Schrift oder die Zukunft des HErrn aufgeschlossen wird, für uns zählt die heilige Begegnung. Sie ist eine Erfahrung, welche bildet und erbaut.

Gottes Gnade will sich im Prophetenspruch erfahrbar machen. Der Himmlische neigt sich uns schwachen Menschen zu, um uns in seiner Ökonomie zu unterweisen, damit wir Paulus gleich befähigt werden, darin zu dienen. Unsere Verderblichkeit macht diese Prophetenworte nur für gewisse Zeit genießbar, damit wir in der Vollkommenheit wachsen. Dieses Wachstum macht sich dann bemerkbar, wenn uns die ewigen prophetischen Worte aufgeschlossen werden, damit die Vollkommenheit ein Teil unseres Wesens werde, um uns ebenso vollkommen zu machen. Da wir den Unvollkommenen dienen sollen, bleiben die prophetischen Weissagungen in der göttlichen Ökonomie auf Zeiten und Fristen beschränkt – als eine Gabe für die Stärkung der Schwachen. Wer aber seine Schwäche erkannt hat, ist stark.

Auch wenn uns manche Äußerungen der Amtspropheten beeindrucken und so zeitlos wirken, sind sie immer nur ökonomisch zu verstehen. Als Zeugnis Jesu dienen sie zu unserer Erinnerung an Ihn, an seine Gedanken, Worte und Werke. In mancher Apostelschrift des Neuen Testaments sind sie angedeutet, jedoch niemals aufgeführt. Ohne die Worte der Weissagung wären wir arm – mit denselben werden wir aber ärmer, damit die Quelle des Heiligen Geistes als ein reicher Schatz empfunden wird. Nur in diesem Verständnis werden wir jeden Tags aufs Neue befähigt, Propheten in dieser Zeit zu sein – Gnade und Ermahnung auszusprechen.

 

Der neue Weg



Die Arbeitswoche zwingt uns, einen Tag zu finden, um Kraft für die neue Woche zu schöpfen. Dort, wo der Mensch keinen Ruhetag erfährt, geht er ein. Der Gläubige braucht diese Erholung ebenso, wie der Ungläubige.

Der glaubende Mensch lebt aber nicht nur vom Brot – sondern von jedem Wort, welches aus dem Munde Gottes kommt. Ob Jude, ob Christ – ob Schabbat oder Auferstehungstag – beide beschreiten in ihrer geistlichen Erholung den achten – den Tag der Vollendung. Es wäre überspitzt, die Schabbatfeiernden dem Geheimnis des 7. Tages zu zuordnen, und nur die Christen dem 8. Denn dann wäre es kein Geheimnis mehr. Selbst die Juden sind der Überzeugung, daß die Schabbatruhe den Auferstehungstag auf dreifache Weise ankündigt – im Genuß (Speise und Trank), in der Erquickung (Ruhe und Gottesdienst) und in der Stärkung (Wohlgeruch der Kräuter und geistliches Nachsinnen im Familienkreis). Zu glauben bedeutet somit, das eigene Leben in der göttlichen Vollendung zu betrachten.

In der Scheidung der Meereswogen wird erst dann das Geheimnis des trockengelegten neuen Weges erkannt, wenn es zur Erfahrung des Heiligen Geistes (Erkenntnis) wird – Wir erleben die Verheißung.

 

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