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Alpha und Omega – Anfang und Ende

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Um uns auf das Osterfest vorzubereiten, haben wir seit dem 1. Sonntag der Vorfastenzeit in den Tageslesungen von der Entstehung aller Dinge gelesen. Der Lesezyklus begann mit den Worten Gottes: „Es werde Licht! Und es ward Licht!“. In diesen scheinbar einfachen und zugleich bedeutenden Worten durften wir bereits das Aufleuchten des wahren Lichtes, welches vor aller Zeit war und alle Menschen erleuchtet, betrachten. Dieses Licht ist Christus, welchen wir glaubensvoll als das Licht vom Licht bekennen, denn er hat von sich selbst bezeugt: „Ich bin das Licht der Welt, wer an mich glaubt, bleibt nicht in der Finsternis“ (Joh. 12, 46). Zugleich hat er die seinen in das Geheimnis dieses Licht hineingenommen, denn er ruft über ihnen aus: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt. 5, 14).

Mit der Geschichte Abrahams betrachteten wir die Entstehung des Bundes mit Gott, verbunden mit seinen großen, „zahlreichen“ Verheißungen für ein Volk, welches durch göttliche Initiative auf sichtbare Weise zum besonderen Eigentum Gottes erklärt und welchem gleichzeitig auch ein besonderes Eigentum, bzw. Erbe verheißen wurde. All dies war aber verbunden mit dem verheißenen Nachkommen Abrahams, dem Sohn der Verheißung. Der Apostel belehrt uns in seiner Epistel an die Galater (13, 16), wer dieser wahre Nachkomme ist: Christus. Von demselben war auch die selige Junfrau Maria so erfüllt dass sie beim Besuch ihrer Verwandten Elisabeth sprach: „Meine Seele preist die Größe des HErrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter...er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an das Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig“ (Lk. 1, 46 ff).

In der Wüste trat Gott dem Mose im brennenden Dornbusch gegenüber und offenbarte seinen heiligen Namen und auf prophetische Weise in diesem Bild auch das Geheimnis des kommenden Gesalbten in seinen beiden Naturen, in der göttlichen und menschlichen. Gott offenbart sich in der gesamten Geschichte der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens und der Wüstenwanderung als fürsorgender Vater seines Volkes und setzte bereits damals Zeichen für sein kommendes Heil. Denn wie Gott sein Volk in der Wüste aus dem Felsen mit Wasser versorgte und ihnen das Himmelsbrot gab, wie er die von Schlangen gebissenen durch den Anblick auf die erhöhte Kupferschlange wieder gesund werden lies, so tränkt uns auch unser HErr durch das Wasser seines lebendigen Geistes, er nährt uns in der heiligen Eucharistie mit dem wahren Himmelsbrot seines allerheiligsten Leibes, tröstet uns mit der Heilung an Leib und Seele in der Vergebung der Sünden und richtet uns durch die Betrachtung seines heiligen Lebens und durch all die heilsamen Ordnungen seines Hauses auf.

Gott wollte immer bei seinem Volk sein und ihm begegnen. Von der Begegnung mit ihm, von seinen Erscheinungen und von seinem Handeln legten die Väter und Mütter Zeugnis ab, und diesem Zeugnis glauben wir – nicht als Angehörige einer Religionsgemeinschaft, die irgendein Religionsbedürfnis befriedigen, sondern als Hausgenossen und Familienmitglieder Gottes, welchen der lebendigmachende Geist der Sohnschaft Jesu eingehaucht wurde. Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe. Er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen; denn er hörte die Stimme der erhabenen Herrlichkeit, die zu ihm sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. (2. Ptr. 1, 16-19)

Das Licht dieses Morgensterns leuchtete hell auf an jenem Morgen, als Jesus nach seiner Grabesruhe die Fesseln des Todes sprengte und die neue, unvergängliche und unzerstörbare Natur seines Auferstehungslebens sichtbar machte, um als „Anfang der Schöpfung“ zum Erstling der Entschlafenen und zum „zuverlässigen Zeugen“ (Off. 3, 14) des barmherzigen Ratschlusses unseres Vaters zu werden, als herrlicher Schlussstein eines ewigen und geistigen Gebäudes – voll Gnade und Wahrheit. (Joh. 1, 14)

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Eines der Tagesgebete Quadragesimä

Gott, Du erneuerst die Welt durch die unaussprechlich großen Geheimnisse unseres Glaubens; gib, wir bitten, daß Deine Kirche durch diese überzeitlichen Einrichtungen gedeihe und auch der zeitlichen Hilfe nicht entbehre, durch Jesum Christum, Deinen Sohn, unseren HErrn, der da lebt und herrscht mit Dir, in der Einheit des Heiligen Geistes, ein Gott, in Ewigkeit. Amen.